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Für den Abzug aus Afghanistan
Aufruf von 25 Künstlern und Intellektuellen:
„Unsere Sicherheit wird auch am Hindukusch verteidigt“ – mit diesem Satz
wird das wachsende Engagement der Bundeswehr in Afghanistan gerechtfertigt. Ende
des Jahres werden annähend 4.500 deutsche Soldaten im Rahmen der ISAF-Truppen
der NATO Dienst tun, mitsamt Tornado-Flugzeugen, Panzern und Geschützen. Am
Hindukusch wird Krieg geführt. Der Gegner ist keine Armee, sondern eine Kultur.
Darum ist dieser Konflikt mit einer Verstärkung des militärischen Engagements
nicht zu lösen. Sondern nur durch ein langfristiges entwicklungspolitisches
Engagement.
Deutschland hat sich in diesen Krieg verwickeln lassen. Nun hat unser
Land eine Verantwortung übernommen, der wir nicht ausweichen wollen. Die
deutschen Truppen können nicht unverzüglich abgezogen werden. Wir brauchen
einen klaren, transparenten Zeitrahmen für einen solchen Abzug: Im Laufe der
kommenden zwei Jahre soll Deutschland seine militärische Präsenz in Afghanistan
beenden. Diese Zeit muss für einen Übergang zum nicht-militärischen Engagement
genutzt werden. Schritt für Schritt muss sich die Bundeswehr zurückziehen und müssen zivile Aufbauorganisationen an ihre Stelle treten.
Daniela Dahn (Schriftstellerin), György Dalos (Schriftsteller), Dietmar Dath
(Schriftsteller), Thomas Dörschel (Virginia Jetzt),
Gretchen Dutschke-Klotz (Aktivistin), Jürgen Flimm (Regisseur), Peter Hamm
(Schriftsteller), Christoph Hein (Schriftsteller), Inga Humpe
(Musikerin), Elfriede Jelinek (Schriftstellerin), Marianne Koch (Ärztin),
Friedrich Küppersbusch (Journalist), Sarah Kuttner
(Moderatorin), Dirk von Lowtzow (Tocotronic), Thomas
Ostermeier (Regisseur), Tim Renner (Musikmanager), Harry Rowohlt (Übersetzer),
Horst Eberhard Richter (Psychoanalytiker), Charlotte Roche (Moderatorin), Ruben
Jonas Schnell (Medienunternehmer), Friedrich Schorlemmer (Theologe), Katharina
Thalbach (Schauspielerin), Martin Walser (Schriftsteller), Roger Willemsen
(Publizist), Feridun Zaimoglu (Schriftsteller)