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DL.PDS

 

Der Vorgang ist, objektiv betrachtet, einigermaßen grotesk. Weil Oskar Lafontaine (vormals SPD-Vorsitzender) zurück will in die Politik, und zwar auch gleich in den Bundestag, fordert er ein Linksbündnis in Deutschland, worunter er die Vereinigung von WASG und PDS versteht, weshalb die PDS auf ihre Identität, sprich Namen verzichten soll.

Noch grotesker wird der Vorgang, wenn, was durchaus unterstellt werden kann, durch dieses taktische politische Manöver tatsächlich strategisch eine relativ starke Fraktion einer möglichen neuen Linkspartei in den Bundestag einziehen sollte. Zum taktischen Manöver wird gehören, dass die PDS in Berlin noch pur antritt, also als PDS, aber in den Bundesländern des Ostens wahrscheinlich als DL/PDS und in den Bundesländern des Westens als DL, wohinter sich dann eigentlich die WASG verbirgt – und in ihr der Herr Lafontaine.

Wenn der Herr Lafontaine mit Herrn Gysi, der ja ebenfalls in die Politik zurückkehrt, und weiteren Damen und Herren der DL/PDS nach gelungenem Manöver im Bundestag eine operative Opposition abgeben wird, kann das zur merklichen Belebung der politischen Landschaft in Deutschland führen und ja vielleicht auch zu einer gelinden Besserung der Lage von Arbeitern, Arbeitslosen, Rentnern und allen sozial Schwachen in diesem an sich reichen Lande.

 

 

 

DL = Demokratische Linke

 

 

 

Alfred Schick, Berlin 16. Juni 2005