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Erbärmliches Deutschland
Zu Beginn des Jahres 2008 „würdigt“ „DER SPIEGEL“, das Zentralorgan der geistigen Elite dieses Landes, Hitlers Machergreifung mit einem gemäßen Artikel, angekündigt auf der Titelseite mit einem Foto des größten Verbrechers aller Zeiten. Die Redaktion macht das nicht etwa mit einer auf Distanz gehenden Fratze, sondern mit jenem markanten Posen-Antlitz, das einst schon die Pimpfe und die Hitlerjungen zu ihrem „Führer“ aufblicken ließ. Das Verhalten der Redaktion ist symptomatisch für den von ihr angefütterten und gehegten Zeitgeist in Deutschland.
Ganz in diesem Sinne verleumdet der RBB die Zehntausende Bürger, die im Januar mit ihrer Demonstration nach Berlin-Friedrichsfelde der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gedachten. Der Sender diffamiert das Gedenken als „Jahreshauptversammlung der Gestrigen“. Womit man sich besonders helle dünkt, in Wahrheit aber nur einen weiteren Beweis liefert für den aktuellen ideologischen Trend in diesem erbärmlichen Deutschland, in dem der Faschismus immer unverhohlener und offener wieder gesellschaftfähig gemacht wird.
Die neueste und wahrhaft bestürzende Meldung dazu kommt aus Halle. Dort wurden zwei faschistische Mörder, die in sowjetischer Haft verstorben waren, als „Opfer des Stalinismus“ auf einem „Ehrenfriedhof“ bestattet. Weswegen waren Walter Biermann und Arno Brake inhaftiert gewesen? Weil sie entsetzlicher Tat überführt worden waren. Sie verbrannten am 13. April 1945 in einer Scheune in Gardelegen 1000 KZ-Häftlinge.
Berlin, 15 Januar 2008