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Verhängnisvoller
Frust
Gedanken nach der Bundestagswahl
2009
Nur 72,5 Prozent der wahlberechtigten Deutschen sind im Herbst 2009 zur
Bundestagswahl gegangen - das heißt, ein Viertel der Deutschen
verweigert sich dieser Demokratie! Beunruhigt das die Parteien? Kaum.
Jedenfalls nicht öffentlich. Man kehrt den Fakt am liebsten unter den Teppich
immer neuer Versprechungen. Und damit mehrt sich der Frust. Denn die
Versprechungen vor der Wahl werden regelmäßig nach der Wahl gebrochen. Und da
das seit Jahrzehnten so läuft in diesem Staat, die Bürger immer wieder ihre
unliebsamen Erfahrungen gemacht haben, gehen sie halt nicht mehr hin zur Wahl.
Das ist ihre stille Rache am System. Dass sie sich selbst schaden, ist ihnen
nicht bewusst.
So kam es denn, dass nun Schwarz-Gelb regiert. Das bedeutet weiteren
Sozialabbau, obwohl den die Kanzlerin angeblich verhindern will. Der kleine
Mann wird’s ausbaden müssen. Er hat es so gewollt. Er hat gewollt, dass
diejenigen, die am meisten Verantwortung für die Finanz- und Wirtschaftskrise
tragen, nun auch dafür sorgen sollen, dass das Land wieder herauskommt aus der
Krise.
Berlin,
28. September 2009