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Hoffnung China

Geradezu mit Schaum vor dem Mund hat der Chefredakteur der „Bild“ eine Hasspredigt gegen den Chef der chinesischen Kommunisten veröffentlicht. In einem Gemenge von Halbwahrheiten und Lügen beschuldigt er die Volksrepublik China in Sachen Corona-Virus und versteigt sich zu üblen Verleumdungen. Er steht dabei im krassen Gegensatz zu den meisten deutschen Medien, die immer redlicher die Wahrheit über China berichten – oft nebenbei und gar nicht mit Absicht. Wenn man beispielsweise im Fernsehen noch eben einen Bericht über deutsche Krankenhäuser gesehen hat, wo Ärzte und Krankenschwestern gerade einmal Schutzmasken tragen, ist man doch erstaunt, Sekunden später einen Bericht aus China zu sehen, wo das Krankenhauspersonal ganz selbstverständlich in monströsen Schutzanzügen arbeitet. Bemerkenswerter sind seit einigen Tagen Berichte über den Aufschwung nach der Krise. So liest man heute im „Tagesspiegel“ unter dem Titel „Neue Fahrt“: „Sieht man sich die Entwicklung für die Monate Januar und Februar und den Monat März im Einzelnen an, sieht allen voran die Industrieproduktion vielversprechend aus: Ging sie im Januar und Februar aufgrund des coronabedingten weitgehenden Produktionsstopps noch um 20,5 Prozent zurück, lag das Minus im März nur noch bei 1,1 Prozent. Das deutet darauf hin, dass der Erholungsprozess in der Volksrepubik bereits in vollem Gange ist.“ Und weiter: „Dass China, aber auch Asien sich trotz des dramatischen Einbruchs am Jahresanfang schneller erholt als erwartet, ist eine gute Nachricht für die Weltwirtschaft. Denn Asien stemmt inzwischen 60 Prozent des Weltwirtschaftswachstums, China allein 30 Prozent.“  Und nebenbei erfährt man, dass von 33 (!) Werken des deutschen VW-Konzerns in China bereits 32 wieder in Betrieb sind. Und VW-China-Chef Wöllenstein rechnet „mit einem großen Konjunkturprogramm, das die Regierung in Peking bei einem Volkskongress, der für Mitte Mai erwartet wird, verkünden könnte.“

Berlin, 18. April 2020