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Illners Hetz-Runde

"Thüringer Wendehälse – Tabubruch für die Macht?" titelte Frau Illner, die Moderatorin des ZDF, ihre jüngste Sendung, in der es angeblich um die Frage ging, ob SPD und Grüne in Thüringen „Wendehälse“ seien, wenn sie einen Ministerpräsidenten der LINKEN wählen. Die Sendung hatte jedoch ein ganz anderes Ziel. Sie diente dazu, die LINKE zu verleumden und darüber zu palavern, ob die DDR ein „Unrechtsstaat“ gewesen ist. Dazu waren Gäste eingeladen, bei denen schon vorher fest stand, wie debattiert werden würde. Der Herr Schulz (Grüne) aus Berlin-Pankow beispielsweise, dem die Haltung der Grünen in Thüringen offenbar schnuppe ist und der seit 25 Jahren nur zehn Sätze zu sagen versteht, allesamt hasstriefende Verleumdungen der DDR. (Der Herr war so gezielt eingeladen wie einst der Herr Jörges bei Lanz, als es darum ging, Frau Wagenknecht zu attackieren.) Dazu des weiteren geladen die Herren Söder (CSU) und Lucke (AfD), die zwar äußerlich vornehm Abstand hielten, sich aber im Diffamieren der LINKEN sehr einig waren.

Als Frau Illner, scheinheilig um Objektivität bemüht, Herrn Söder fragend eine Mail ihres Assistenten verlas, wie das denn eigentlich mit den CDU-Blockflöten gewesen sei, die doch ohne Skrupel in die CDU integriert worden waren, lies sie ihm durchgehen, dass er auf ihre Frage überhaupt nicht einging. Ganz anders bei Bartsch (LINKE). Dem ließ sie nichts durchgehen. Aggressiv, mit fast quer gelegtem Kopf und vorgeschobenem Kinn, fragte sie inquisitorisch: „Unrechtsstaat DDR! Ja oder nein?“ (Wie damals Herr Lanz an Frau Wagenknecht: „Euro! Ja oder nein!“) Selbstverständlich ließ sich Bartsch auf solch blödsinnige Fragerei nicht ein. Er war um eine sachliche Debatte bemüht. Heftig allerdings kritisierte er den Herrn Schulz, als der die ukrainische Junta verherrlichte und leugnete, dass in der Kiewer Putsch-Regierung Faschisten sitzen.

Im Übrigen gab Illner dem Herrn Lucke (AfD) reichlich Gelegenheit, seine dreisten rhetorischen Luftnummern abzulassen. Eine insgesamt so erbärmliche wie widerliche Veranstaltung des ZDF. Anstatt offen und aufrichtig die neue politische Konstellation der Vernunft in Thüringen zu erörtern, mögliche Chancen für das Land und ihre Bürger, wurde borniert rückwärts gehetzt gegen einen Staat, der seit fünfundzwanzig Jahren nicht mehr existiert.

Einen bemerkenswerten gedanklichen Ansatz brachte Frau Fahimi (SPD) ein, die immerhin bescheiden darauf aufmerksam machte, dass es in Ostdeutschland schon mehrfach Koalitionen von SPD und LINKEN gegeben habe und gibt, die erfolgreich gearbeitet haben oder nach wie vor arbeiten.

 

Berlin, 23. Oktober 2014, 23.45 Uhr