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Solange die soziale Herausforderung DDR existierte, plädierten die herrschenden Kräfte der Bundesrepublik Deutschland für den Sozialstaat. Doch seitdem die DDR annektiert, ideologisch diffamiert und juristisch deligitimiert, ja als soziale Alternative und also Konkurrent nicht einmal mehr im Gespräch ist, entpuppt sich die BRD immer unverhohlener als Staat des unumschränkt herrschenden Kapitals. Gerhard Schröder, dem Genossen der Bosse, ist es als Kanzler gelungen, unter dem Etikett SPD einen Sozialabbau beispielloser Dimension in die Wege zu leiten. Und Bürgern, die wissen, dass die CDU nur das größere Übel ist, blieb keine andere Wahl, als an den Wahltagen zu Hause zu bleiben. Der Prozentsatz der Nichtwähler (von den Umfrage-Instituten wohlweislich gar nicht mehr ins Bild gebracht!) ist mittlerweile so hoch, dass die Demokratie dieses Landes eigentlich in Frage gestellt ist.
Eine neue, wenn auch letzte Hoffnung keimt auf angesichts des sich abzeichnenden Linksbündnisses von PDS und WASG, insbesondere angesichts der Volkstribunen Oskar Lafontaine und Gregor Gysi.
Alfred Schick, Berlin 18. Juni 2005