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Nichtwähler gehen spazieren
Sie gehen
nicht zur Wahl, aber sie gehen spazieren. Deutsche Bürger, lammfromm eigentlich
bislang und nachsichtig trotz allen politischen Murkses in dieser
Bundesrepublik. Und nun, plötzlich und aus heiterem Himmel, gehen die „Frustbürger“
genannten Leute spazieren, ausgestattet obendrein mit Plakaten, die die herrschenden
Cliquen schockieren, weil sie deren Politik an den Pranger stellen, weil sie
mit deren politischen Klischees nicht mehr einverstanden sind. Und dies
ausgerechnet in Dresden, wo die CDU so nachhaltig gut regiert! Aber keine
Sorge! Die SPD-Generalsekretärin ruft aus Berlin auf ihrer heutigen
Pressekonferenz schon mal vorsorglich nach Verfassungsschutz und Polizei. Und der
SPD-Justizminister nennt die Demonstrationen in Dresden schon mal eine „Schande“.
Ganz so griffig
will die CDU offenbar nicht reagieren. Sie stellt den Nichtwählern und ihren Sympathisanten
in Dresden heute eine „Gegendemonstration“ entgegen, um aller Welt die
Ausländerfreundlichkeit der Deutschen zu signalisieren. Ob das die
Spaziergänger abhalten wird?
Zumindest
steht fest: Die herrschende Clique öffnet sich nicht den berechtigten Fragen
und Argumenten der Bürger, sondern versucht, sie zu kriminalisieren und zu
verleumden. Das ist in der DDR schief gegangen.
Berlin,
15. Dezember 2014