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Pfusch in
Politik und Bauindustrie
Nun ist klar, warum die Berliner SPD plötzlich
für den Neubau der Ernst-Busch-Schauspielhochschule kein Geld mehr hat.
Großklappe Wowereit braucht vorerst pro Monat rund 15 Millionen Euro wegen der
Verschiebung der Eröffnung des neuen Großflughafens bis August 2012. Die als
Grund angegebene Pfuscherei bei der Brandschutzanlage ist nur der Eisberg bei
einem von der Politik rundum verpfuschten Großbauunternehmen.
Die Pfuscherei begann vor rund einem
Jahrzehnt mit der Entscheidung der Herren Diepgen (CDU), Wissmann (CDU) und
Stolpe (SPD) für Schönefeld statt für Sperenberg. Die Landeschefs Wowereit (Berlin,
SPD) und Platzeck (Brandenburg, SPD) haben an dieser Entscheidung nie
gerüttelt, im Gegenteil, sie haben in Schönefeld werkeln lassen - offenbar total unfähig, die Leitungsebenen und
deren Entscheidungen zu beaufsichtigen.
Ein Fall für das Tollhaus ist allein die Tatsache, dass bereits vor der
Eröffnung diskutiert wird, dass möglicherweise recht bald weitere Terminals
nötig sein werden, dafür auch die Genehmigung vorliegt, aber der nötige Tunnel
dafür nicht mit gebaut worden ist. Was bedeuten würde, zusätzliche Millionen
Euro locker zu machen.
Ähnlich grotesk dilettantisch ist offenbar
die Konzeption der Check-in-Schalter, die in den Probeläufen nur kaum 50
Prozent der Kapazität brachten, die sie eigentlich hätten bringen sollen. Abgesehen
von dem Dilemma, für künftige zusätzliche Kontrollen (wegen Flüssigkeiten im
Gepäck) ein neues Gebäude außerhalb des Terminals errichten zu müssen. Weswegen
es bekanntlich die letzte Termin-Verschiebung gab.
Und nun verweigert der TÜV drei Wochen
vor Eröffnung des Flughafens die Abnahme der Brandschutzanlage. Wenn man wusste, dass diese Anlage ein in
Europa einmaliges Monster ist, hätten a priori Fachleute vor Ort sein müssen, die
Schlamperei und Trödelei einfach nicht zulassen. Wenn man bedenkt, dass die
Eröffnung schon vor rund zwei Jahren stattfinden sollte, wird klar, wie
verantwortungslos hier gearbeitet worden ist.
Wer wird das Bauernopfer sein?
Berlin, 8.Mai 2012