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Das korrumpierte Volk

 

SPIEGEL-online meldete am 10. März 2009: „Es waren tiefrote Zahlen, die Postbank-Vorstandschef Wolfgang Klein am 19. Februar offenbaren musste. Wegen der Finanzkrise habe sein Haus 2008 einen Verlust von 821 Millionen Euro zu verzeichnen. Die Konsequenz: "Für den Postbank-Vorstand wird es keinen Bonus geben", betonte Klein auf der Bilanzpressekonferenz. Der Verzicht stieß allseits auf großes Lob.

Doch seit Montag ist das Geldinstitut den Status als Deutschlands vorbildlichster Bank schon wieder los. Der Grund: Aus Seite 50 des vorgelegten Geschäftsberichts geht hervor, dass dem Vorstand sehr wohl Bonuszahlungen zugesichert wurden. Und wie: Allein für Bankchef Wolfgang Klein liegen 2,4 Millionen Euro auf einem eigens eingerichteten Sonderkonto bereit - zusätzlich zu seinem Grundgehalt von 875.000 Euro.

Insgesamt wurden vom Aufsichtsrat Sondergelder in Höhe von 11,9 Millionen Euro genehmigt, um die zehn Postbank-Vorstände trotz des Teilverkaufs an die Deutsche Bank zum Bleiben zu bewegen. "Halteprämien", sagt man im Bankenjargon dazu.

Hat die Bank also nur die halbe Wahrheit preisgegeben? Politiker sind über die versteckten Zusatzgelder jedenfalls empört.“

 

In der Tat regen sich einige Politiker insbesondere der regierenden Parteien scheinheilig über den empörenden Vorgang auf. Doch ändern werden sie nichts. Sie haben es auch gar nicht nötig. Denn so korrupt die Manager und Bosse in Deutschland auch sind, das deutsche Volk ist inzwischen in weiten Teilen so korrumpiert, dass es seine scheinheiligen Herrscher wieder und wieder wählt. Nicht anders kann man die Umfragen der jüngsten Zeit deuten. Wenn CDU/CSU und SPD immer noch mit rund 35 bzw. 25 Prozent geführt werden, dann zeigt das doch, dass die Deutschen politisch höchst zweifelhaft ticken.

 

 

Berlin, 10. März 2009   

 

 

 

 

 

 

"Die Postbank-Manager müssen ihre Millionenboni zurückzahlen", forderte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt gegenüber SPIEGEL ONLINE.

"Boni in die Taschen stopfen"

Die Postbank sei "die Bank des 'kleinen Mannes', aber ihre Manager haben sich die Gewissenlosigkeit von Wall-Street-Zockern zugelegt", so Dobrindt weiter: "Wenn eine Bank 800 Millionen Euro Verlust macht und sich ihre Bosse trotzdem hohe Boni in die Taschen stopfen wollen, dann ist das in hohem Maß Charakterschwäche."

"Wir müssen solche Auswüchse brandmarken und bekämpfen, sonst nimmt das Vertrauen der Menschen in unsere Wirtschaftsordnung massiven Schaden", sagte der CSU-Politiker. Würden die Postbank-Manager nicht selbst die "moralische Kraft" für einen Verzicht auf die Millionen aufbringen, "dann müssen wir sie mit politischem Druck dazu bringen