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Kabarettist Priol goutiert Krieg

 

Man kann es wenden, wie man will: Am Ende seiner „Anstalt“-Sendung vom 22.März 2011 im ZDF hat sich Herr Priol auf die Seite der Kriegsverbrecher Obama und Sarkozy geschlagen, anstatt klar und unmissverständlich anzuerkennen, dass es ein mutiger und begrüßenswerter Schritt der Bundesregierung unter Merkel und Westerwelle ist, Deutschland aus dem Krieg um Libyen heraus zu halten.

Nach Jahren deutscher Kriegsführung im ehemaligen Jugoslawien und in Afghanistan (von der stillen Teilnahme Schröders am Irak-Krieg ganz zu schweigen) ist dies endlich ein Versuch, ein friedliches Deutschland zu wahren.

Es wäre zu erwarten gewesen, dass Herr Priol – der sich in seiner Sendung noch immer vor die Büste von Karl Marx stellt  -  die elende Heuchelei entlarvt, mit der die imperialistische Aggression gegen Libyen von den Kriegstreibern und ihren Medien begründet wird. Es geht doch nicht um Menschenleben! Weder der UNO noch der sogenannten neuen Staatengemeinschaft. Wäre es dem UNO-Weltsicherheitsrat wirklich darum gegangen, hätte er sich für die Atom-Katastrophe in Japan interessieren müssen und für die Opfer, die es auf Grund der Ignoranz der japanischen Regierung höchstwahrscheinlich zu beklagen geben wird. Nein, es geht um den politischen Einfluss in Libyen, es geht darum zu verhindern, dass Chinesen, Russen und Inder dort ausbeuten, was die USA, Frankreich und England gern haben möchte. Und es geht darum, der Welt zu demonstrieren, wer herrscht, nämlich die Imperialisten. Die Aufständischen sind Nebensache, nur der Schaum auf der Welle, die sie verschlingen wird. Die Welt soll wissen: Wer nicht nach der Pfeife der Imperialisten tanzt, muss damit rechnen, aus „Menschenrechtsgründen“ liquidiert zu werden.

Ich hatte gedacht, Herr Priol hat so viel Durchblick.

 

Berlin, 22. März 2011

 

Alfred Schick