www.holzauge.de
Heinrich von Kleist:
Das Erdbeben in Chili
(verfasst von Wolfgang Wallner-F.
www.wolfgangwallnerf.com)
Autor: Heinrich (Wilhelm) von Kleist, geb.
18.10.1777 in Frankfurt an der Oder, gest. 21.11.1811 in Wannsee bei Potsdam.
Entstammt einer preuß.
Offiziersfamilie, nach Tod des Vaters (1788) im Haus des Predigers S. Catel;
Gymnasium; ab Juni 1792 Militärdienst (Gardebataillon Potsdam), Teilnahme an
der Belagerung von Mainz und am Rheinfeldzug, 1799 freiwilliger Abschied aus
dem Militärdienst und Beginn eines Studiums (Philosophie, Physik, Mathematik,
Staatswissenschaften). Unter Einfluss von Kants Erkenntniskritik erschüttern
sich Kleists am Rationalismus orientierten Anschauungen. 1800 Aufgabe des
Studiums.
Erkrankung in der
Schweiz. 1802-1803 Aufenthalt in Weimar, Bekanntschaft mit Goethe und Schiller.
August bis November 1803 zweite Schweizer Reise und Aufenthalt in Paris, dort
seelischer Zusammenbruch, Vernichtung seiner Papiere; plante den Truppen
Napoleons zur Invasion Englands beizutreten, jedoch Rückkehr nach Mainz.
Staatsdienst bis 1807. Vor Berlin von Franzosen als Spion verhaftet, bis Juli
1807 im franz. Jura gefangen. 1809 zu den österr. Schlachtfeldern, Aufenthalt
in Prag, wo er nationale Zeitschrift "Germania" plante. Februar 1810
zurück nach Berlin, Mitherausgabe der "Berliner Abendblätter" die
wegen Zensurschwierigkeiten eingestellt wurden. Mitglied der Christl. Deutschen
Tischgesellschaft in Berlin.
Unter Eindruck seines
persönlichen Scheiterns als Dichter und Journalist sowie der politischen
Niederlage der Nation Freitod am Wannsee zusammen mit der unheilbar kranken
Henriette Adolfine Vogel.
Dramatiker, Erzähler
und Lyriker zwischen Klassik und Romantik. Ausdruck des an der Wirklichkeit
scheiternden Gefühls.
Kleist steht seiner
Kunst und Lebensproblematik nach, außerhalb von Klassik, Romantik und
philosophischem Idealismus, Elemente dieser Richtungen sind aber bei ihm
erkennbar. Formt Menschen, die aus der Gemütstiefe heraus handeln. Als Erzähler
tritt er in meisterhaften Novellen hinter dem mit Sachlichkeit berichteten
Geschehen ganz zurück.
Werke:
Michael Kohlhaas, Die
Marquise von O., Das Erdbeben in Chili, Das Bettelweib von Locarno, Das
Käthchen von Heilbronn, Der zerbrochene Krug, Der Prinz von Homburg, Die
Hermannsschlacht.
Das Erdbeben in Chili
(ca. 1806)
Ort und Zeit:
St. Jago, Hauptstadt
des Königreichs Chili, 1647 (Santiago de Chile)
Protagonisten:
Jeronimo Rugera, Lehrer im Hause des Don Henrico Asteron, Liebhaber der Donna Josephe.
Donna Josephe, Tochter des Don
Henrico Asteron.
Philipp, beider vor kurzem geborener Sohn
(Säugling).
Don Fernando Ormez, Sohn des
Stadtkommandanten, Bekannter der Donna
Josephe, Mann der Donna Elvire, Vater
des Säuglings Juan.
Donna Elvire, Gattin des Don
Fernando Ormez.
Donna Elisabeth und Donna Constanze, Schwägerinnen Don Fernandos.
Don Pedro, Schwiegervater Don Fernandos.
Meister Pedrillo, Schuster, arbeitete
für Donna Josephe.
Don Alonzo, Marineoffizier, Bekannter des
Don Fernando.
Inhalt:
Im Augenblick der
Erderschütterungen, bei denen tausende Menschen den Tod finden, steht Jeronimo
an einem Pfeiler des Gefängnisses und will sich erhängen. Er ist dort
inhaftiert, nachdem er als Lehrer im Hause des Don Henrico Asterons mit dessen
Tochter Donna Josephe ein Verhältnis begonnen hatte. Als Don Henrico dies vor
ungefähr einem Jahr erfuhr, hatte er Jeronimo aus dem Hause gewiesen und seine
Tochter in dem Karmeliterkloster unsrer lieben Frau auf dem Berge
untergebracht.
Dort hatte Jeronimo die
Verbindung wieder aufgenommen und „in einer verschwiegenen Nacht den
Klostergarten zum Schauplatz seines vollen Glückes gemacht“. Beim
Fronleichnamsfest, im Zug der feierlichen Prozession der Nonnen und Novizen
sank Josephe auf den Stufen der Kathedrale in Mutterwehen nieder.
Über diesen Skandal und
sogar über das ganze Kloster war die Bevölkerung der Stadt so erbittert, dass
Josephe auf Befehl des Erzbischofs der „verschärfte“ Prozess gemacht wurde. Der
als Strafe verhängte Feuertod wurde zur Entrüstung der Matronen und Jungfrauen
der Stadt durch ein Machtwort des Vizekönigs in eine Enthauptung verwandelt. In
der Stadt vermietete man Fenster in den Straßen, durch welche der
Hinrichtungszug führen sollte, und die frommen Töchter der Stadt luden ihre
Freundinnen, „um dem Schauspiele, das der göttlichen Rache gegeben wurde, an
ihrer schwesterlichen Seite beizuwohnen“.
Trotz Jeronimos
inbrünstigem Gebet zur heiligen Mutter Gottes läuten die Glocken, die Josephe
zum Richtplatz begleiten sollen, als Jeronimo den Strick an einer Eisenklammer
befestigen will.
In diesem Moment bebt
die Erde und der größte Teil der Stadt versinkt. Jeronimo überlebt und entkommt
dem fürchterlichen Inferno, dem die Bewohner der Stadt größtenteils zum Opfer
fallen und flüchtet auf einem, der Stadt nahen Hügel.
In einem Zustand
unsäglichen Wonnegefühls weint er vor Lust und dankt mit der Stirne die Erde
berührend Gott für seine wunderbare Errettung. Erst nach einer Weile erinnert
Jeronimo sich an Josephe und beginnt zu suchen und nach ihr zu fragen. Doch
niemand kann Genaues berichten, eine Frau erzählt, dass sie die Enthauptung
gesehen hätte. Jeronimo wünscht die zerstörende Naturgewalt erneut über sich,
beginnt aber wieder mit der Suche nach Josephe und findet sie an einer Quelle,
als sie das Kind Philipp dort reinigt. Ein Wunder des Himmels hatte sie
gerettet und sie umarmen sich selig. Josephe erzählt, dass sie sich auf dem Weg
zur Richtstätte befand, als das Beben begann. Sie eilte zurück zum Kloster, wo
ihr die wohlgesinnte Äbtissin kurz bevor diese selbst unter den Trümmern
begraben wurde, den wohlbehaltenen Sohn übergab. Auf dem Weg aus der Stadt sah
Josephe die Leiche des Erzbischofs, die Zerstörung des Palastes des Vizekönigs
und des Gerichtshofes, aber auch die Trümmer des Gefängnisses, in dem sie
Jeronimo wusste.
Voll des Glückes und
der Dankbarkeit über ihre wunderbare Errettung und Zusammenführung verbringen
die drei eine Nacht, in der sich die Natur von ihrer schönsten und mildesten
Seite erweist. Überall hatten sich im Schimmer des Mondlichtes Menschen
niedergelassen.
In dieser Nacht
beschließen Jeronimo und Josephe, nach Spanien zu reisen, wo Jeronimo Verwandte
hat.
Am nächsten Tag treffen
sie Don Fernando, dessen Frau Donna Elvire schwer an den Beinen verwundet ist
und der Josephe bittet, seinen Sohn Juan zu stillen, da dieser seit den
schrecklichen Stunden keine Nahrung erhalten hätte. Josephe stillt Juan und sie
werden von der Gesellschaft Don Fernandos herzlich aufgenommen, auch Don Pedro,
der Vater Donna Elvires, ist an der Schulter verwundet.
Die ganze Gesellschaft
erzählt von ihren Erlebnissen , die Erinnerung daran und an das Wunder, das
ihre Errettung bedeutete, lässt in allen mit tiefem inneren Empfinden das
Gefühl der Zusammengehörigkeit entstehen. In diesem Gefühl der Freude und des
Umsturzes aller Verhältnisse plant Jeronimo, doch nicht nach Spanien zu fahren,
sondern in Chili zu bleiben und auch Josephe stimmt in der Ansicht des
allgemeinen Neubeginns damit überein.
Als die Nachricht
kommt, dass in der verschonten Dominikanerkirche der Stadt ein Dankgottesdienst
stattfindet, erinnert zwar die Schwägerin Don Fernandos, Donna Elisabeth an das
Unheil, das dort stattgefunden hatte, man beschließt aber doch aus tief empfundener
Dankbarkeit daran teilzunehmen. Den Zug der Gesellschaft führt Don Fernando, an
dessen Seite trägt Josephe das Kind Juan. Es folgt Jeronimo, der Philipp trägt
mit Don Fernandos zweiter Schwägerin Donna Constanze, dahinter folgen die
weiteren Mitglieder der Gesellschaft.
Donna Elisabeth, die
noch mit Donna Elvire gesprochen hatte, läuft dem Zug nach und will Don
Fernando offensichtlich etwas sagen, das nicht für die Ohren Josephes bestimmt
ist. Sie flüstert schließlich Don Fernando unhörbar etwas ins Ohr. Don Fernando
antwortet:“ Nun, und das Unglück, das daraus entstehen kann?“ Nach erneutem
Flüstern Donna Elisabeths antwortet er unwillig: “Donna Elvire möge sich
beruhigen, es wäre gut.“
In der
Dominikanerkirche befindet sich eine unermessliche Menschenmenge und eine
Flamme der Inbrunst schlägt aus dem Dom in Richtung Himmel. In der Predigt
dankt einer der ältesten Chorherren, dass Menschen hier noch fähig sind, zu
Gott zu stammeln und er bezeichnet das Erdbeben als Vorbote des
Weltunterganges. Er kommt auf das Sittenverderbnis der Stadt zu sprechen und
sieht die Naturkatastrophe als Strafe, wie Gott auch in Sodom und Gomorrha
strafte. Bei dieser Gelegenheit erwähnt der Prediger auch den Frevel, der im
Klostergarten der Karmeliterinnen verübt wurde und wünschte die Seelen der
Täter in die Hände der Höllenfürsten. Don Fernando, der das drohende Unheil
ahnt, fordert Donna Constanze auf, eine Ohnmacht darzustellen, so dass die
Gesellschaft unbehindert die Kirche verlassen könne. Doch bevor dieser Plan
durchgeführt werden kann, unterbricht eine Stimme die Predigt und ruft: “Hier
stehen diese gottlosen Menschen!“ Als Hauptankläger erweist sich der Schuster
Pedrillo, der Josephe kennt, nicht aber den Vater des Kindes. Don Fernando wird
als Vater des Kindes in Josephes Armen bezeichnet. Josephe ruft entsetzt, dass
dies nicht ihr Kind und der Mann an ihrer Seite Don Fernando Ormez, der Sohn
des Stadtkommandanten sei. In diesem Tumult drängt der kleine Juan von Josephe
zu Don Fernando, worauf das Volk „Er ist der Vater, er ist Jeronimo Rugera“
ruft und die Steinigung der gotteslästernden Menschen fordert. Jetzt gibt sich
Jeronimo zu erkennen. In diesem Augenblick eilt Don Alonzo, ein Marineoffizier
herbei, den Don Fernando ersucht, Jeronimo und Josephe zu ihrem Schutz zu
verhaften, was aber nicht gelingt.
Josephe nimmt Philipp
aus Jeronimos Händen und übergibt ihn Don Fernando, der schon Juan trägt und
fleht ihn an, die beiden Kinder zu retten. Mit Don Alonzos Degen gelingt es Don
Fernando Josephe, Donna Constanze und Jeronimo aus der Kirche zu führen, dort
wird Jeronimo jedoch durch einen Keulenschlag getötet, nachdem ihn sein Vater
als Jeronimo zu erkennen gibt. Donna Constanze wird mit Josephe verwechselt und
ebenfalls erschlagen. Der Schuster, die Verwechslung erkennend, fordert die
Meute auf, die richtige Josephe zu suchen und sie zu töten. Don Fernando
versucht wütend über den Tod Donna Constanzes den Schuster zu töten, wird aber
durch das Volk bedrängt. Zum Schutz Don Fernandos und der Kinder gibt sich
Josephe zu erkennen, Meister Pedrillo erschlägt sie mit der Keule und fordert
im Taumel der Blutrünstigkeit den Tod des Bastards. Don Fernando tötet in
Verteidigung der Kinder sieben Menschen, doch Meister Pedrillo entreißt ihm
Juan und zerschmettert dessen Kopf an der Ecke eines Kirchpfeilers.
Lange erzählt Don
Fernando seiner Gemahlin Donna Elvire nicht den genauen Hergang des Unglücks,
doch als sie davon erfährt, wirft sie Don Fernando keine eventuellen
Versäumnisse vor. Das Paar nimmt Philipp zum Pflegesohn, und „wenn Don Fernando
Philipp mit Juan vergleicht, und wie er beide erworben hatte, so ist ihm fast,
als müsste er sich freuen“.
Interpretation:
Am 13. Mai 1647 fand in
Santiago tatsächlich ein schweres Erdbeben statt. Kleists Novelle erinnert vor allem
an ein großes Erdbeben in Lissabon (1755), das den Anstoß zu einer
philosophischen, theologischen und literarischen Auseinandersetzung gab, an der
sich Voltaire, Rousseau und Kant beteiligten. Hierbei wurde die Frage
diskutiert, wie sich die Vorstellung von Gottes Allmächtigkeit und Güte mit der
zerstörerischen Naturkatastrophe und dem Tod zahlloser Menschen vereinbaren
lasse (Quelle: Das Erdbeben in Chili, Universal-Bibliothek Nr. 8002, Verlag
Philipp Reclam jun. GmbH & Co.,
Stuttgart, 1984,1993).
Kleist folgt in dieser
Novelle dem Determinismus der klassischen Tragödien. So lässt sich zu Beginn
schon das Ende und mit ihm der Tod der beiden Hauptfiguren, die das Schicksal
herausforderten, ahnen. Ähnlich wie in seiner Novelle „Michael Kohlhaas“ entrinnen
auch Jeronimo und Josephe nicht ihrem vorgezeichneten Schicksal (Michael
Kohlhaas ist die Geschichte eines durch Gewalt und Unrecht aus der Lebensbahn
geworfenen Rosshändlers, der sein Menschenrecht mit allen, auch ungesetzlichen
Mitteln zu erlangen sucht und tragisch scheitert). Anders als in diesem Werk
scheint in „Das Erdbeben in Chili“ jedoch die Dummheit und mangelnde
Aufgeklärtheit des einfachen Volkes (Meister Pedrillo) letztendliche Ursache
des Scheiterns zu sein.
Die Geschichte handelt
in einem Land im spanischem Einflussbereich und wird vor allem durch die
Auslegung der Lehren Christi durch die Kirche (Dominikaner, die wesentlichen
Träger der Inquisition) in Gang gesetzt. Unter dieser Voraussetzung kann man
sich vorstellen, was die Tat der beiden Hauptprotagonisten bedeutet. Die Frau
wird wegen ihrer Tat im Klostergarten zum Tode verurteilt, der Mann aber „nur“
mit Gefängnis bestraft, damit die Hauptverantwortlichkeit der Frau zugeteilt.
Das Volk erwartet mit heiligem Eifer die Hinrichtung Josephes. Da gibt Gott
(oder das Schicksal) den beiden eine Chance, das Erdbeben befreit beide.
Im Chaos der
Naturkatastrophe ergibt sich eine neue Gesellschaft, in der Anteilnahme,
Hilfsbereitschaft und Liebe (im Sinne der christlichen Nächstenliebe) herrschen,
die von einer nun ausführlich geschilderten anheimelnden Natur noch verstärkt
werden.
Zurückgekehrt in das
Gefüge der von der Kirche geprägten Zivilisation ereilt die beiden doch noch
ihr Schicksal, als das Volk vermeint, Gottes Arm sein zu müssen. Gott gibt den
Menschen durch seine Priester Orientierung und sie meinen in der Tat im
Klostergarten den Grund der Katastrophe zu erkennen. Wenn auch unter anderen
gesellschaftlichen Voraussetzungen sind hier eindeutige Parallelen in der
Geschichte zu erkennen (Juden, Zigeuner, Ausländer sind an Missständen schuld).
Die Motive der
Handlungen des Volkes und der Worte des Predigers sind darin zu finden, dass es
leichter ist, die Schuld an der Katastrophe Menschen zuzuschreiben, als die
Gerechtigkeit Gottes in Zweifel zu ziehen und damit eine Weltanschauung in
Frage zu stellen. Schuldige sind gefunden und die Welt kann ohne weitere
Infragestellung weiter existieren.
Trotzdem darf der Leser
sich nach so einer philosophischen Erkenntnis nicht wohl- und selbstgefällig
zurücklehnen. Nicht Verachtung sollte einer solchen Einsicht folgen, sondern
eher „Mitleid“, auch mit den Tätern. Bei einem Schuldspruch für das zum Mörder
gewordene Volk oder für die Kirche in der Novelle, beginge man die gleiche Tat,
die man verurteilt, da diese Menschen nur ihrer Wahrheit gehorchten. Wenn es
auch noch so schwer oder sogar unmöglich erscheint, der Mensch sollte zu der
Erkenntnis gelangen, seine eigenen Erkenntnisse immerfort zu überprüfen und
nicht zu versuchen, die für ihn ersichtlichen „Wahrheiten“ auch für andere
bindend zu erachten.
Aus Kleists Novelle ist
nicht eindeutig zu erkennen, wem die Sympathien des Autors gehören,*) da er als
Erzähler auftritt und die Handlung unkommentiert und ohne Schlussfolgerung
einer Moral fortläuft. Kleist scheint uns aber mit dieser Erzählung den Auftrag
zu geben, nicht vorgegebenen Orientierungshilfen jedenfalls zu folgen, sondern
selbst zu denken und Kants Philosophie des „Kategorischen Imperativs“ zu
beachten.
In dieser Novelle ist
sicherlich auch die Aufarbeitung persönlicher Probleme Kleists zu erkennen, die
sich aus dem Zusammenstoß seiner am Rationalismus orientierten Weltanschauung
und der Philosophie Kants ergeben mussten. Kant forderte die Kritik der reinen
Vernunft, die eine Eingrenzung der menschlichen Erkenntnis bedeutete und eine
absolute Erkenntnis unmöglich machte. Unterbleibt die Erkenntniskritik, so
verfällt nach Kant die Philosophie entweder dem Dogmatismus oder dem
Skeptizismus.
*) auktoriales
Erzählungsverhalten, d.h. der Erzähler verhält sich neutral und nimmt für
keinen der Protagonisten Partei.