Das ergibt folgende Bilanz:
In diesem statistischen Dorf wären 57 Bewohner Asiaten, 21
Europäer, 14 Nord- und Südamerikaner und 8 Afrikaner. Auf 52 Frauen kämen 48
Männer. Nur 6 Bewohner lebten in den großen Häusern des Dorfes und sie besäßen
59 Prozent des Gesamtvermögens dieses Dorfes. Dagegen wohnten acht in
menschenunwürdigen Behausungen ohne fließendes Wasser. 50 Dorfbewohner wären
unterernährt. 70 Prozent könnten weder lesen noch schreiben. Nur einer hätte
eine Hochschule besucht. Einer besäße einen Computer. Neben 89 Heterosexuellen
gäbe es elf Homosexuelle. Es gäbe 30 Prozent Christen, 20 Islamisten, 7 Hinduisten
und 43 gehörten einer anderen oder keiner Religion an.
Das heißt: Wessen
Kühlschrank gefüllt ist, wer Kleidung hat und ein Dach über dem Kopf, ist
reicher als 75 Prozent der Menschheit!
Kaum Aussicht auf Veränderung! Fatalismus der
Geschichte! Schon Georg Büchner schrieb im November 1833: „Ich studierte die
Geschichte der Revolution. Ich fühlte mich wie zernichtet unter dem grässlichen
Fatalismus der Geschichte. Ich finde in der Menschennatur eine entsetzliche
Gleichheit, in den menschlichen Verhältnissen eine unabwendbare Gewalt, allen
und keinem verliehen. Der einzelne nur Schaum auf der Welle, die Größe ein
bloßer Zufall, die Herrschaft des Genies ein Puppenspiel, ein lächerliches
Ringen gegen ein ehernes Gesetz, es zu erkennen das Höchste, es zu beherrschen
unmöglich.“
In eben dieser Zeit,
in der Georg Büchner grässlichen Fatalismus konstatierte, haben Karl Marx und
Friedrich Engels wissenschaftliche Ansätze geliefert, jenes eherne Gesetz
sozialer Prozesse zu entschlüsseln und zu beherrschen.
Und tatsächlich gab es
Anfang des vergangenen Jahrhunderts in Gestalt der Arbeitermassen eine
gesellschaftliche Kraft, die an den Hochburgen des Kapitals zu rütteln
vermochte. Aber der erste erfolgreiche Ansturm, auch Große Sozialistische
Oktoberrevolution genannt, scheiterte nach rund hundert Jahren -
nicht zuletzt wegen des Versagens der führenden Politiker. Oder weil es
letztlich tatsächlich unmöglich ist, soziale Prozesse zu beherrschen?
Kaum
zehn Jahre nach dem Zusammenbruch der sozialen Alternative ist grausame
Realität: Sozialismus oder Barbarei.
Die USA führen nach
Korea, Vietnam und Irak nun in Afghanistan ihren ständigen Krieg, mit dem sie
modernste Waffen ausprobieren und die Waffenlobby bedienen. Keine
gesellschaftliche Kraft in der Welt, die ihnen in den Arm fällt. Im Gegenteil.
Deutschland führt mittlerweile auch wieder Krieg.
Ist China eine Hoffnung?
Absolut lächerlich
insofern der Versuch, am Rande des ungeheuerlichen Geschehens ein klein, klein
wenig „Schaum“ sein zu wollen. Nicht Schaum zu schlagen, wie das Politiker und
Medien-Gewaltige so gern tun, sondern aufmerksam zu machen auf Missstände und Missverhältnisse
in dieser turbokapitalistischen Gesellschaft, in der der Kuchen zwischen Arm
und Reich tagtäglich ungleicher aufgeteilt wird.